Zahnmedizin und der globale Kontext Covid-19 - Ethische Entscheidungsfindung

Das Coronavirus (COVID-19) hat zu verschiedenen Problemen in den Berufsgruppen und Gesundheitssystemen geführt und unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten und -arten in der ganzen Welt hervorgerufen. Die Rolle der Zahnärzte bei der Verhütung der Übertragung von COVID-19 ist äußerst wichtig. In den Ländern, die während der Pandemiezeit von COVID-19 betroffen sind, wurde zwar die gesamte zahnärztliche Versorgung ausgesetzt, aber es hat sich gezeigt, dass der Bedarf an einer organisierten Notfallversorgung durch Teams mit entsprechender Ausrüstung groß ist. Auch Zahnärzte können zur medizinischen Versorgung beitragen. Eine signifikante und rasche Umstrukturierung sowohl der Kliniken als auch der Unterstützungsdienste ist nicht ohne weiteres möglich. Die Zahnärzte fühlten sich moralisch verpflichtet, aus Angst vor der Verbreitung von COVID-19 unter ihren Patienten und darüber hinaus die Zahl der Routinetermine zu reduzieren, waren aber verständlicherweise besorgt über die finanziellen Auswirkungen. In der Flut von Informationen, die online und über soziale Medien verfügbar sind, ist es schwierig, verlässliche Forschungsergebnisse und Leitlinien zu finden, aber es müssen ethische Entscheidungen getroffen werden.

Zahnmedizin und der globale Kontext

Die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) hat die Zahnmedizin und Medizin sowie die zahnmedizinischen und medizinischen Fakultäten in allen betroffenen Ländern vor große Herausforderungen gestellt. Die Ankunft von COVID-19 in Europa, einem Epizentrum der Pandemie, kam nicht unerwartet und wurde Ende 2019 in Wuhan, China, entdeckt. Das Tempo und die Art der Reaktion auf diese Krankheit sind weltweit sehr unterschiedlich und hängen von den verschiedenen Gesundheitssystemen, Volkswirtschaften und politischen Ideologien ab.

Die örtliche Regierung von Wuhan erkannte die Bedeutung der von Dr. Li Wenliang gemeldeten neuen SARS-ähnlichen Krankheit nicht sofort, doch nach anfänglicher Verzögerung ergriff die chinesische Zentralregierung rasch drakonische Maßnahmen, die Wirkung zeigten und die Ausbreitung von COVID-19 bremsten. Zu den Maßnahmen gehörten Ladenschließungen und Zwangsquarantänen in extrem großem Umfang. Die Erfassung von Mobiltelefon-Standortdaten und der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie zur Verfolgung der Bewegungen von Menschen kann in anderen Ländern nicht ohne weiteres nachgeahmt werden, und viele werden bei dieser Art der Überwachung den Rechten des Einzelnen Vorrang einräumen. China empfahl außerdem, dass alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens persönliche Schutzausrüstungen verwenden, wie sie früher für hochinfektiöse Erreger wie Pest und Cholera vorgesehen waren. Die zahnärztliche Versorgung - abgesehen von Notfällen - wurde im Januar 2020 ausgesetzt und beginnt drei Monate später wieder zu normalisieren. Die zahnärztliche Notfallversorgung erhielt Ratschläge zum strikten persönlichen Schutz und zu Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung der Tröpfchen- und Aerosolerzeugung, zur Verwendung von großvolumigen Absaugungen und anderen Maßnahmen, wie sie bereits während des letzten SARS-Ausbruchs vorgeschlagen worden waren.

Chinesische Forscher hatten das neue Virus rasch isoliert und sein Genom sequenziert, so dass Tests entwickelt werden konnten, mit denen die Krankheit zuverlässig nachgewiesen werden konnte. In den USA wurde jedoch das bürokratische Multisektorsystem für die langsame Reaktion verantwortlich gemacht. Die US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) entwickelten ihren ersten Test, mussten dann aber auf die Zulassung durch die FDA warten, um festzustellen, dass er nicht funktionierte. Die Führung im Weißen Haus wurde auch dafür kritisiert, dass sie der Bedrohung durch COVID-19 nicht rechtzeitig Priorität eingeräumt hat. Die Botschaften und die Politik waren uneinheitlich. Es besteht auch die Befürchtung, dass die Menschen den Besuch von Gesundheitszentren wegen der enormen Kosten für die Versorgung im privaten Sektor aufschieben, bis sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert.

Professionelle Pflege

Einige sind der Meinung, dass die rasche Eskalation der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verhältnismäßig war, während andere argumentieren, dass soziale Einschränkungen nach kurzer Zeit nicht mehr tragbar sind. Wie verträglich ist es in einer Demokratie, Fußballstadien, Restaurants, Schulen und Universitäten zu schließen? Bei der Entscheidungsfindung der Regierung geht es um die Abwägung zwischen der Rettung von Menschenleben und dem Risiko für die Wirtschaft. Es wird davon ausgegangen, dass die Bevölkerung trotz der schwierigeren Schadensberechnungen aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs instinktiv auf den Wert der Rettung von Menschenleben reagieren wird. Die primäre moralische Reaktion besteht darin, Leben zu retten. Alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen haben die moralische Verpflichtung, sich um ihre Patienten zu kümmern. In der Zahnmedizin bemühen wir uns nach Kräften, diejenigen auszuwählen, die in den Beruf eintreten, die fürsorgliche Eigenschaften aufweisen, und die Öffentlichkeit erwartet dies von uns. Der "State of Judgement Test" wird häufig verwendet, um die Einstellungen und Verhaltensweisen von angehenden und in der Ausbildung befindlichen Zahnmedizinern zu messen.